Erfahrungsbericht: FFM nach Paris - Der Flug ist besser als die Bahn
Reiseplanung für in 4 Monaten
Heute ist der 12. Oktober 2025, ich sitze in meinem Frankfurter Büro und möchte für nächsten Februar eine Geschäftsreise nach Paris planen und buchen. Dort werde ich eine Messe besuchen - alle Daten sind somit fix.
Und da ich mitbekommen habe, dass die Zugverbindung zwischen Frankfurt und Paris mit einem schnellen Zug in ca. 4 Stunden von Innenstadt zu Innenstadt befahrbar ist, scheint mir dieses Verkehrsmittel als mein Favorit.
Nun möchte ich es buchen und schaue nach dem passenden Ticket. Gehe auf Bahn.de und in die App DB Navigator. Leider stelle ich dort fest, dass Tickets für diesen Zeitraum - kommenden Februar - (noch) nicht verfügbar sind und das ich aktuell nur Tickets im Zeitraum bis Mitte Dezember kaufen kann. Hmm..Ernüchterung.
Warum ist das so? Ist es in 2025 nicht möglich ein Ticket für eine Geschäftsreise ein halbes Jahr im Voraus zu buchen?
Ich mache mich auf die Suche nach Alternativen. Da bekanntermaßen Frankfurt und Paris beide eine sehr gute Fluganbindung haben, schaue ich nun dort. Und zack - das Angebot ist da. Stündlich Flüge von 6 Uhr morgens bis 23 Uhr abends - direkt zwischen den beiden Metropolen. Der Preis - für Economy - zwischen 60 und 100 Euro und Flugzeit bei ca. 1h 20. Das hört sich gut an.
Ich buche. Den Flug. Das Thema ist erledigt.
Aber warum machen es die Bahnanbieter den Reisenden so schwer die Bahn als Mobilitätsmittel für die nächsten Termine zu wählen. Ich mache mich ein weiteres Mal auf die Suche und schaue einmal kurz bei privaten Anbietern. Zum Beispiel bei Flixtrain in Deutschland. Diese bieten zwar aktuell keine Fahrten nach Paris an, daher wähle ich die Strecke nach Berlin zu dem gleichen Zeitraum. Und Überraschung (oder vielleicht auch nicht), es ist möglich eine Fahrkarte für den kommenden Februar zu kaufen.
Sind es also nur die staatlichen Anbieter, die einfach nicht auf die Anwendungsfälle der Kunden und Kundinnen hören wollen? Es scheint so.
Als ehemaliger Projektleiter bei Bahnprojekten kenne ich die Antwort nur zu gut. Sie setzt sich zusammen aus 2 Aspekten:
Es ist eine historisch gewachsene Angelegenheit - Tickets wurden noch nie für einen solch in der Zukunft liegenden Zeitraum angeboten.
Die Vernachlässigung des Kundenwillens - „das sind doch letztendlich eh nicht so viele, die so weit in der Zukunft buchen“. Die können wir getrost vernachlässigen.
Die Kunden und deren Bedürfnisse stehen häufig erst an zweiter Stelle
Ich hoffe, dass sich an dieser Stelle doch noch etwas bewegt. Ich möchte einfach nur meine Reise planen und am Ziel ankommen. Mit möglichst wenig Aufwand und zu einem passenden Preis. Und dafür standen für mich in diesem Fall nur die privat betriebenen Angebote aus der Luftfahrt zur Verfügung. Nicht wegen dem Mobilitätsmittel, sondern wegen der für mich notwendigen Verfüg- und Planbarkeit. Die staatlichen Zuganbieter haben es quasi gar nicht versucht mich von ihrem Angebot zu überzeugen.
Ich jedenfalls freue mich auf meine Termine nächsten Februar in Paris.
Ganz einfach mit dem Zug, äh Flugzeug.
Wichtige Rückfragen
Was ist der konkrete Verbesserungsvorschlag von relevant-things?
Relevant-things schlägt vor den Vorbuchungszeitraum für Züge auf mindestens 6 Monate zu vergrößern. Und zwar für das ganze Jahr.
Warum sollte sich der Vorbuchungszeitraum für Züge vergrößern?
Da der Zug bekanntermaßen im Wettbewerb mit anderen Verkehrsmitteln, z.B. Flugzeug steht, sagt relevant-things, dass es ein klarer Nachteil ist, wenn das Zugangebot für einen wesentlichen geringeren Zeitraum als das Angebot der Fluggesellschaften buchbar ist.
Welche weiteren Vorteile würde das mit sich bringen?
Wir von relevant-things sagen, dass sich dadurch für die Zuganbieter ebenfalls die Planbarkeit des Angebots verbessert und dadurch die Auslastung und somit Profitabilität des Zugangebots steigert.